11
Feb
2008

Barack Obama for President

Warum sollte man sich als Europäer überhaupt eine Meinung zu den US-Präsidentschaftswahlen bilden?

Die Gestaltung der amerikanischen Politik beeinflusst die gesamte Weltpolitik, direkt und indirekt. Vor allem unter den vor nicht allzu langer Zeit noch vorherrschenden außenpolitischen Falken (Rumsfeld, Wolfowitz, Bolton...) dachte Amerika, es müsste sein lokal funktionierendes Konzept von freedom and democracy in die ganze Welt exportieren; eigentlich dieses Modell anderen Nationen aufzwingen. Dass dies nicht überall funktioniert und dass auch nicht jedes Land nach einer Marktwirtschaft amerikanischen Zuschnittes und dem american way of life dürstet, zeigen der Irak und Afghanistan.

Indirekt beeinflusst die amerikanische Poltik den Rest der Welt insofern, als dass sie Vorbildwirkung für viele Politiker kleinerer und aufstrebender Nationen hat, die das vermeintlich erfolgreiche amerikanische Modell nur zu gern kopieren.

Warum Obama und nicht Clinton?

Barack Obama (update: und laut maschi wohl auch dessen Frau) hat den Schwung und das Charisma um die Wahlen zu gewinnen (das wird auch von vielen Bloggern erwähnt, z.B. Tom Schaffer). Was meiner Meinung nach aber noch viel wichtiger ist: Hillary Clinton hat zwar Unterstützung an der demokratischen Basis und reichlich politische Erfahrung, Barack Obama zeichnet sich jedoch hat sich bisher einige Male im Wahlkampf durch Rückgrat und Konsequenz ausgezeichnet.
Clinton hatte im Senat dem Irakkrieg zugestimmt (Abstimmungsergebnisse), Obama war von Beginn an gegen den Krieg.
Obama ist einer der sehr wenigen Amerikaner, die sich auch dann noch für die sonst so hoch gepriesene Meinungsfreiheit aussprechen, wenn die öffentliche Meinung gegen sie ist. So ist dies z.B. geschehen beim Besuch des iranischen Präsidenten Ahmadinejad in den USA (CBS-Artikel).

Obama hat auch jene ehrliche Verbindung zum Umweltschutz, die ein Staatsoberhaupt der USA schon seit langem nötig hätte, um das globale Problem der wachstumsbedingten Treibhausemissionen und Luftverschmutzungen in einem Leitland der Erde einmal ernsthaft anzugehen.
Und das nicht erst seit seiner Präsidentschaftskandidatur!

Und, etwas das jenen gefallen wird, die amerikanischen Firmen die Hegemonie in der Internetverwaltung vorwerfen: Obama tritt für Netzneutralität und mehr Informationsfreiheit im Netz ein.

Genug Gründe um auf einen Sieg Obamas bei den noch anstehenden Vorwahlen und anschließend dem Präsidentschaftswahlkampf zu hoffen.

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