28
Jun
2008

Das ist mein Bier

Etwas heuchlerisch mutet es schon an, wenn die USA plötzlich zum fanatischen Protektionisten wird, geht es um die Übernahme amerikanischer Firmen aus dem Ausland.
Das "amerikanische Traditionsunternehmen" Anheuser-Busch (gegründet im 19. Jahrhundert von zwei deutschen Einwanderern) sollte nun einem belgischen Brauereikonzern geschluckt werden - der Protest dagegen schlägt hohe Wellen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

In den Augen der amerikanischen Bevölkerung (und damit auch der gerade im Wahlkampf befindlichen Politik) ist Marktfundamentalismus eben nur dann gerade positiv, wenn Amerika davon profitiert. Denn obwohl seitens der amerikanischen Politik unermüdlich Liberalisierungen weltweit gefordert werden, positioniert sich die USA selbst im Globalisierungsindex der ETH-Zürich nur auf Platz 22.

Das sollte jetzt nicht heißen, das unregulierte globale freie Marktwirtschaft unbedingt für alle Akteure positiv Auswirkungen haben muss, darüber erlaube ich mir als Laie gar kein Urteil.

Nur bestehen zwischen der amerikanischen Diktion der politischen und wirtschaftlichen Weltordnung und ihrer Umsetzung in Amerika selbst oft größere Diskrepanzen und das sollte man als europäisches Land bedenken, bevor man transatlantischen Forderungen allzu musterschülerisch nachgibt.

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