Überraschungsei
Was für nette Überraschungen man nicht erleben kann, wenn man im Internet surft. Eigentlich wollte ich ja nur an einer langweiligen Präsentation arbeiten und eine Textbox im Textsatzsystem LaTeX erstellen - und weil ich meine Kompetenz vor langer Zeit an Google outgesourct habe, wollte ich eben diese Suchmaschine konsultieren.
Die Universität Edinburgh hatte bezüglich LaTeX ja schon mal öfters einen ordentlichen Tipp parat. Aber weil ich auf das injizierte PHP-Skriptlein mit Redirect keine Acht gegeben habe diesmal eher nicht. Sehr um mein Wohlbefinden besorgt, warnt mich die Seite, die nun mit Edinburgh leider gar nicht mehr viel zu tun hat, vor Gemütlichkeitsübertretungen. Und das alles im Windows-Explorer Look, der so gar nicht zu meinem Linux passen mag:
Zum Glück weiß die Seite, wie ich meine Systemleistung verbessern kann und die ganzen Win32-Viren, die sich auf meinem Linux eingenistet haben sollen, loswerden kann und offeriert mir gleich den entsprechenden Installer.
Doch da muss ich mich erst einmal über eine unfassbare Frechheit echauffieren! Zuerst verspricht mir dieser freundliche Dienstleister, all meine Performance- und Virenprobleme auf einen Schlag zu lösen und dann funktioniert sein Programm doch tatsächlich nicht auf meinem Linux.
Frustriert kehre ich zur Suchanfrage zurück und klicke erneut auf den Link. Und siehe da - offensichtlich aus dem großen Bedürfnis heraus, mir doch noch einen Service anbieten zu wollen, wird mir gleich die Seite eines weiteren Dienstleisters gezeigt. Scantrononline attestiert meinem Linux auch den Befall mit einem Win32-Wurm. Na wenn gleich zwei unabhängige Seiten das behaupten, muss ja was dran sein.
Aber aufgrund unsäglicher Diskriminierung funktioniert auch die Abhilfe, die mir dieser Dienstleister anbietet, nicht auf meinem System. In enttäuschter Resignation kehre ich zur Suche zurück und klicke noch einmal auf den Überraschungsei-Link. Das System, dem offensichtlich große Empathie gegeben ist, erahnt meine Enttäuschung und präsentiert mir, wie zum Trost, eine Pornoseite.
Wohl um mir und meinem marktanteilsbegrenzten Betriebssystem den letzten Funken an Selbstwertgefühl zu nehmen, funktioniert aber auch der zum Porno-Spechteln benötigte TubeViewer.exe nicht. Da bleibt mir dann wohl doch nur mehr eisernes Arbeiten an meiner Präsentation, anstatt all die Annehmlichkeiten zu genießen, die das Internet dem Windows-User bietet.
PS: Das soll jetzt kein Windows-Bashing sein. Eigentlich wollte ich nur humorvoll über das ernste Problem schreiben das entsteht, wenn schädlicher Code über Sicherheitslücken in seriöse Domains injiziert wird und es dadurch dem Nutzer immer schwieriger fällt, seriöse Seiten von kriminellen zu unterscheiden. Ich habe übrigens sowohl das Google-Phishing Team als auch das University of Edinburgh Web-Team von der Lage informiert, bevor ich diesen Artikel gepostet habe.
Die Universität Edinburgh hatte bezüglich LaTeX ja schon mal öfters einen ordentlichen Tipp parat. Aber weil ich auf das injizierte PHP-Skriptlein mit Redirect keine Acht gegeben habe diesmal eher nicht. Sehr um mein Wohlbefinden besorgt, warnt mich die Seite, die nun mit Edinburgh leider gar nicht mehr viel zu tun hat, vor Gemütlichkeitsübertretungen. Und das alles im Windows-Explorer Look, der so gar nicht zu meinem Linux passen mag:
Zum Glück weiß die Seite, wie ich meine Systemleistung verbessern kann und die ganzen Win32-Viren, die sich auf meinem Linux eingenistet haben sollen, loswerden kann und offeriert mir gleich den entsprechenden Installer.
Doch da muss ich mich erst einmal über eine unfassbare Frechheit echauffieren! Zuerst verspricht mir dieser freundliche Dienstleister, all meine Performance- und Virenprobleme auf einen Schlag zu lösen und dann funktioniert sein Programm doch tatsächlich nicht auf meinem Linux.
Frustriert kehre ich zur Suchanfrage zurück und klicke erneut auf den Link. Und siehe da - offensichtlich aus dem großen Bedürfnis heraus, mir doch noch einen Service anbieten zu wollen, wird mir gleich die Seite eines weiteren Dienstleisters gezeigt. Scantrononline attestiert meinem Linux auch den Befall mit einem Win32-Wurm. Na wenn gleich zwei unabhängige Seiten das behaupten, muss ja was dran sein.
Aber aufgrund unsäglicher Diskriminierung funktioniert auch die Abhilfe, die mir dieser Dienstleister anbietet, nicht auf meinem System. In enttäuschter Resignation kehre ich zur Suche zurück und klicke noch einmal auf den Überraschungsei-Link. Das System, dem offensichtlich große Empathie gegeben ist, erahnt meine Enttäuschung und präsentiert mir, wie zum Trost, eine Pornoseite.
Wohl um mir und meinem marktanteilsbegrenzten Betriebssystem den letzten Funken an Selbstwertgefühl zu nehmen, funktioniert aber auch der zum Porno-Spechteln benötigte TubeViewer.exe nicht. Da bleibt mir dann wohl doch nur mehr eisernes Arbeiten an meiner Präsentation, anstatt all die Annehmlichkeiten zu genießen, die das Internet dem Windows-User bietet.
PS: Das soll jetzt kein Windows-Bashing sein. Eigentlich wollte ich nur humorvoll über das ernste Problem schreiben das entsteht, wenn schädlicher Code über Sicherheitslücken in seriöse Domains injiziert wird und es dadurch dem Nutzer immer schwieriger fällt, seriöse Seiten von kriminellen zu unterscheiden. Ich habe übrigens sowohl das Google-Phishing Team als auch das University of Edinburgh Web-Team von der Lage informiert, bevor ich diesen Artikel gepostet habe.
bellerophon - 27. Jan, 22:08
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