Hinter schwedischen Gardinen...
... schreibe ich den Artikel. Allerdings sollte ich sie irgendwann mal durch Jalousien ersetzen, weil es hier ab Mai wirklich lange hell ist.
Ich habe mich entschlossen in diesem Artikel den lang versprochenen Schweden-Rant unterzubringen. Es wird wohl bei diesem einen Artikel bleiben, denn über Schweden gibt es schon gefühlte 10 Millionen deutschsprachige Blogs.
Deswegen hier nur ein paar Komparativa über meine flüchtigen Eindrücke des Landes, in dem man Ende März noch herzhaft fragen darf: Wann kommt denn endlich der Frühling?
edit: extra für JF ein Foto mit Täschchen
schlecht integrierten sich akklimatisierenden Einwanderern wie mir eine lebenslang gültige, unveränderliche Personennummer zu verpassen. Damit es der liebe Bürger einfacher hat, darf er seine Personennummer dann überall vorzeigen, z.B. beim Arzt, in der Videothek, beim Abschließen von Verträgen und in den staatlichen Alkoholshops (Systembolaget), wo die Kaufhistorie dann 5 Jahre gespeichert wird.
Eigentlich nett. Das bostadsrätt finde ich trotzdem bescheuert.
Soviel zu meinen oberflächlichen Eindrücken - von nun überlasse ich die Schwedenfachsimpelei wieder den spezialisierteren Blogs und ziehe mich in meine Stockholmer Kemenate zurück.
Ich habe mich entschlossen in diesem Artikel den lang versprochenen Schweden-Rant unterzubringen. Es wird wohl bei diesem einen Artikel bleiben, denn über Schweden gibt es schon gefühlte 10 Millionen deutschsprachige Blogs.
Deswegen hier nur ein paar Komparativa über meine flüchtigen Eindrücke des Landes, in dem man Ende März noch herzhaft fragen darf: Wann kommt denn endlich der Frühling?
Härter
Gilt hauptsächlich für Gans und Eis.Weniger prüde
Allerdings hätte sie sich eine bessere Jahreszeit zum Sonnen aussuchen können.Metrosexueller
Ich glaube, das ist Stockholm-only. Trotzdem habe ich mir schon eine dieser Männerhandtaschen gekauft, mit denen ich Österreich wohl variierende Grade gesellschaftlicher Ablehnung provozieren würde (reichend von Verachtung bis zu verlorenen Zähnen).edit: extra für JF ein Foto mit Täschchen
Kundenfeindlicher
Prinzipiell muss man mal alles selber machen, von Selbstbedienungskassen über Getränke und Kaffee zum Selbernehmen in Restaurant bis zum Mitbringen eigener Vorhängeschlösser in den Schwimmbädern. Sollte man sich dennoch erdreisten, spärlich vorhandenes Servicepersonal mit seinem Begehr zu belästigen, so bete man, nicht in einer Bankfiliale zu sein, denn Banken in Schweden lehnen es grundsätzlich und aus tiefster Überzeugung ab, neue Kunden zu gewinnen.Großbrüderlicher
Der Staat ist so nett, dem Bürger und auchPünktlicher
8 Uhr heißt 8 Uhr heißt 8 Uhr. Nicht 8:05. Nur schlecht, wenn Handy, Laptop und Armbanduhr jeweils andere Uhrzeiten anzeigen.Korrekter
<Mythos>Schweden befolgen grundsätzlich alle Regeln und warten brav vor den Ampeln, bis sie grün werden</Mythos> In Stockholm gilt (wie überall sonst): Kommt ein Auto bleibt man stehen. Kommt kein Auto, geht man über die Straße. Die Ampel besitzt funktionell eher dekorativen Charakter. Wenn es wirklich wichtig für die Funktion der Gesellschaft oder des Systems ist, kann das Verhalten in Schweden aber schon korrekter als anderswo sein.Gelassener
Willst du in Stockholm eine Wohnung? Dann kauf bitte zuerst für 100.000+ Euro, das Recht eine Wohnung zu mieten. Nachher darfst du monatlich eine normal hohe Miete bezahlen und wenn du ausziehst das Wohnrecht wieder verkaufen. Was, du hast dich entschieden 2009 auszuziehen? Blöd, aufgrund der Finanzkrise darfst du jetzt bei einem Steuerberater deiner Wahl einen fünfstelligen Spekulationsverlust abschreiben. Dieses in seiner Logik schwer ergründliche System nennt sich bostadsrätt und wird vom gelassenen nordischen Bürger gemeinhin als Gegebenheit akzeptiert. In Österreich würde man damit allgemeines Gemotze, in Deutschland mindestens einen Aufstand mittlerer Größe provozieren, doch Björn Normalverbraucher lebt lieber ein gutes, entspanntes Leben, als Parlamente anzuzünden und mit Streiks ganze Städte lahmzulegen.Eigentlich nett. Das bostadsrätt finde ich trotzdem bescheuert.
Soviel zu meinen oberflächlichen Eindrücken - von nun überlasse ich die Schwedenfachsimpelei wieder den spezialisierteren Blogs und ziehe mich in meine Stockholmer Kemenate zurück.
bellerophon - 22. Mär, 19:16
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