Männliche Warenmarken und sexistische Pädagoginnen
Habe heute mal wieder ein ungefragtes Gratisexamplar einer konservativen schwedischen Zeitung erhalten. Um die blutdrucksteigernde Wirkung tendenziöser Wahlberichterstattung zu vermeiden, wanderten die Innenpolitikkolumnen mal schnell zum Altpapier, während ich mich der Außenpolitik, Wirtschaft und Kultur widmete.
In den bildenden Künsten unbemittelt bis ignorant konnte sich meine schwache Aufmerksamkeitsspanne trotz ungeduldigen Blätterfingern an folgendem Artikel über die Entwicklung nach der Verurteilung der Pirate Bay Gründer festkrallen:
Isobel Hadley-Kamptz rezensiert das von der königlichen Bibliothek in Auftrag gegebene und von 17 Fachautoren geschriebene Buch Efter The Pirate Bay (Google-übersetzte Zusammenfassung).
Wegen der Zusammensetzung dieser Autoren lässt Isobel einer fast schon euphorischen Rezension einen kritischen Bruch folgen: Bei den Verfasserinnen handle es sich um 16 Männer und bloß eine Frau:
Aber jetzt mal ernsthaft:
(danke an a public defender für diesen bildlichen Ausdruck meiner Emotionen)
Es ist zwar leider so, dass sich zu wenige Frauen mit Technik beschäftigen. Das sollte sich eindeutig ändern. Dennoch könnte ich genauso gut die Redakteure von Pädagogik und Psychologie als sexistisch bezeichnen: Kein einziger Mann hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt, ein eindeutiger Versuch, endgültig eine matriarchalische Amazonendiktatur in Europa zu etablieren.
Noch interessanter ist, dass Isobel persönlich mit dem Buch verbunden ist. Laut dem Blogger Oscar Swartz, der selbst ein Kapitel in dem Buch geschrieben hat, war sie eingeladen, mit einem Kapitel beizutragen. Sie hatte aber abgelehnt, weil ihr die Gage zu niedrig war.
Die Verleger zu der Problematik:
Zwei Lektionen: Misstraue (wieder mal) den Medien. Und mit solchen Aussagen wird das nichts mit dem Feminismus.
In den bildenden Künsten unbemittelt bis ignorant konnte sich meine schwache Aufmerksamkeitsspanne trotz ungeduldigen Blätterfingern an folgendem Artikel über die Entwicklung nach der Verurteilung der Pirate Bay Gründer festkrallen:
Isobel Hadley-Kamptz rezensiert das von der königlichen Bibliothek in Auftrag gegebene und von 17 Fachautoren geschriebene Buch Efter The Pirate Bay (Google-übersetzte Zusammenfassung).
Wegen der Zusammensetzung dieser Autoren lässt Isobel einer fast schon euphorischen Rezension einen kritischen Bruch folgen: Bei den Verfasserinnen handle es sich um 16 Männer und bloß eine Frau:
Man kann mit den Axeln zucken und glauben, dass das halt zufällig so ist. Aber niemand der weiter (länger) denken kann als ein durchschnittliches Sexualorgan kann ernsthaft glauben, dass das tatsächlich so ist. In der Realität muss es so sein, dass sie [die Frauenquote] den Redakteuren einfach nicht wichtig war. Jedenfalls nicht wichtig genug.Wenn wir mal kurz den Übersetzer zwischen aufgeblasener Kulturelitensprache und Deutsch einschalten, können wir das etwa folgendermaßen lesen:
Das Buch ist gut, aber die Redakteure sind leider sexistische Schweine.Klar! Man muss Isobel zustimmen. Dieser wissenschaftliche Text hätte sicher viel besser werden können: Hätte man nur statt Leuten die sich juristisch und technologisch mit dem Thema auskennen, noch 8 Quotenfrauen Anekdötchen darüber schreiben lassen, wie praktisch sie Pirate Bay fanden, als ihnen der Nachbar damit immer die neueste Folge von Dr. House heruntergeladen hat.
Aber jetzt mal ernsthaft:
(danke an a public defender für diesen bildlichen Ausdruck meiner Emotionen)
Es ist zwar leider so, dass sich zu wenige Frauen mit Technik beschäftigen. Das sollte sich eindeutig ändern. Dennoch könnte ich genauso gut die Redakteure von Pädagogik und Psychologie als sexistisch bezeichnen: Kein einziger Mann hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt, ein eindeutiger Versuch, endgültig eine matriarchalische Amazonendiktatur in Europa zu etablieren.
Noch interessanter ist, dass Isobel persönlich mit dem Buch verbunden ist. Laut dem Blogger Oscar Swartz, der selbst ein Kapitel in dem Buch geschrieben hat, war sie eingeladen, mit einem Kapitel beizutragen. Sie hatte aber abgelehnt, weil ihr die Gage zu niedrig war.
Die Verleger zu der Problematik:
Die Redakteure kontaktierten eine ganze Reihe Autorinnen, die für das Projekt passten und die beim ersten Treffen dabei waren, aber die sich später gezwungen sahen, abzuspringen. Da konnte es um Stress gehen, oder darum, dass die gebotene Bezahlung recht niedrig war. Vielleicht ist es so, dass Männer eher als Frauen die Möglichkeit haben, zu einem Billiglohn zu arbeiten um ihre persönliche Marke aufzubauen?Selbst wenn dem so ist, es ist ein Buch, geschrieben in einem freien Land, in dem sich jede aussuchen darf, ob sie mitwirkt oder nicht - oder selbst ein Buch zu einem wichtigen Thema schreibt. Und es fühlt sich leicht... komisch an, wenn eine unzufriedene frühe Mitarbeiterin an dem Buch selbiges dann in einer landesweit erscheinenden Zeitung rezensieren darf.
Zwei Lektionen: Misstraue (wieder mal) den Medien. Und mit solchen Aussagen wird das nichts mit dem Feminismus.
bellerophon - 19. Sep, 15:53
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