Politik

14
Dez
2008

Tausch mal was

Das ist jetzt zwar leider eine Krisengewinnler-Aktion, aber dafür eine Krisengewinnler-Aktion mit der ich hervorragend leben kann:

Die Polizei von L.A. organisiert eine Guns for Gifts Aktion, das heißt man kann seine Handfeuerwaffen gegen Warengutscheine für Supermärkte oder Computershops tauschen.

Natürlich ließ sich da angesichts der miserablen Wirtschaftslage relativ einfach ein großer Erfolg erzielen - trotzdem bedeutet jede Waffe weniger auf der Straße die potenzielle Vereitelung einer späteren Gewalttat (egal ob sie absichtlich oder unabsichtlich erfolgt).

Allerdings würden mir da auch gleich ein paar ähnliche Tauschmaßnahmen einfallen, die Österreich von Gefahrenquellen befreien würden:
  • Hedge-Fonds gegen Bausparverträge
  • Einsprachige Ortstafeln in Kärnten gegen Gutscheine für Trachtenmodehäuser
  • Innenministerposten gegen gut bezahlten, aber einflussmäßig eher begrenzt anzusiedelnden Diplomaten-/EU-/OECD-/Bundesratsposten für Maria Fekter
  • Kärnten gegen Südtirol
  • Klassenzimmerkreuze gegen das Friedenszeichen/ein schönes Poster/die unschuldige Weißheit einer unbehangenen Wand
  • Grinse-Populist Faymann gegen den Kaiser/Anarchosyndikalismus/utopisches suboptimales Regierungssystem persönlicher Wahl
  • Autobahnvignetten gegen Zuggutscheine...
  • ... und daraufhin ÖBB gegen SBB
  • iPhones gegen Selbstbewusstseinsseminare
  • Guthabenkarten für windige türkische (oder auch einheimische) Callshops in zwielichtigen Vierteln gegen Kurse über die Benutzung von Voice-over-IP

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30
Okt
2008

Graf über Späße und das linkslinke DÖW

Martin Graf beantwortete gestern die Fragen von Nutzern im Chat der Presse.

Seine Gesinnung scheint genauso stramm rechts zu sein, wie es die Mitgliedschaft in der Olympia nahe legt. Auf alle Fälle antwortet er auf kritische Fragen ausweichend bis zynisch.

Zum Beispiel war da mal Frank Rennicke bei seinem "Bund fürs Leben" eingeladen. Dazu meint Graf:
Ich muss offen gestehen, ich kenne kein einziges Lied von Herrn Rennicke und bin daher nicht in der Lage, Ihre Frage seriös zu beantworten.
Sicherlich. Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, das die Olympia ja als rechtsextrem einstuft, hält Graf gleich für eine "linke Organisation":
Das DÖW ist eine sehr links angesiedelte Organisation. Aus der Sicht des DÖW ist meinem Dafürhalten nach jede Position, die nicht links angesiedelt ist, bereits rechtsextrem.
Der Vorstand des DÖW setzt sich vorwiegend aus Parteimitgliedern von SPÖ und ÖVP zusammen. Nach Grafs Dafürhalten sind das dann wohl "sehr linke Parteien". Das sagt wohl wenig über die Parteien oder den DÖW aus, sondern viel mehr über die politische Einstellung des Herrn Graf.

Eine schiere Verhöhnung der Intelligenz der Fragestellenden, ist die Aussage Grafs, er würde Verbände wie die Wiking-Jugend nicht kennen:
Ich kenne weder eine Burschenschaft mit dem Namen Wikung noch mit dem Namen Wartburg.
Den Flyer der Olympia, der an seine Mitglieder Anforderungen stellt, die stark an die Definition eines Herrenmenschen erinnern (Zitat und mehr zur Olympia bei Ponti), spielt Graf als "Spaß" herunter.
Dieses Flugblatt stammt aus den 80er-Jahren, war eher als witziger Gag gemeint, der in der Öffentlichkeit gründlich danebengegangen ist. Aus heutiger Sicht müssen wir zur Kenntnis nehmen, das die Political Correctness keinen Spaß versteht.
Dass Graf für das Amt des 3. Nationalratspräsidenten praktisch untragbar ist, wurde schon vielerorts in der Blogosphäre erörtert und ist an sich nichts Neues; diesen Artikel nur als Zugabe für die unverbesserlichen Optimisten, die vielleicht glauben, Graf hätte seine rechtsextreme Vergangenheit abgelegt und wäre ein "ganz normaler" Politiker.

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29
Okt
2008

"Diese Nation hat keinen Respekt und keine Anerkennung verdient"

Ziemlich harte Worte. Gleich einer ganzen Nation Respekt und Anerkennung abzusprechen ist als Kritik nicht gerade leicht wegzustecken.

Ich glaube, als Einwohner einer Nation, der jeglicher Respekt und Anerkennung abgesprochen wurde, darf man sich durchaus betroffen, wenn nicht verletzt fühlen.

Es ist die Frage, ob es sehr konstruktiv ist, Kritik in solcher Form zu üben; es existieren immer Dinge, die einen an anderen Nationen stören, klares Fehlverhalten auch, offensichtlich unangebrachtes Benehmen, latente Aggressivität.

Man sollte dennoch nie so weit gehen, Ländern deswegen jeglichen Respekt und Anerkennung abzusprechen. Da durch solche von Aggressivität geprägten Phrasen nur Gegenreflexe provoziert werden und konstruktive Gesprächsbasis zerstört wird.

Und das ist sehr traurig. Ganz egal, wer hier Subjekt und wer Objekt der Kritik ist.

Aber vermutlich will der Artikel von Yedioth Aharonot sowieso nur polemisieren und hetzen aufwiegeln; zumindest deutet die nicht belegte Behauptung, die Juden würden Österreich sowieso nicht interessieren, stark in diese Richtung.

Yedioth Aharonot über Österreich

Mit solchen Attacken gelingt es doch höchstens die Bürger in unserem tatsächlich etwas vom moralisch richtigen Weg abgekommenen Land weiter zu radikalisieren.

Dabei wird der Autor auf seiner Profilseite folgendermaßen beschrieben:
Eldad Beck gilt als eher gemässigt, unqualifizierte pauschale Angriffe auf Israel erstaunen ihn.
Unqualifizierte pauschale Angriffe auf Österreich erstaunen mich auch.

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28
Okt
2008

Zweierlei Maß

Ich verstehe die Aufregung um diese verbale Entgleisung des Wiener-Linien Fahrers nicht:



(Youtube-Video als Link)

Klar, der Mann hat "Sieg Heil" gesagt, das ist nach dem NS-Verbotsgesetz aus gutem Grund nicht erlaubt und als Witz auch irgendwie daneben. Aber um wieviel blöder war denn die Ansprache des Straßenbahnchauffeurs im Vergleich zum Cabaret von Grissemann und Stermann?



(Youtube-Video als Link)

Und wieso gilt das eine als mutiges Cabaret und wird überall bejubelt, während das andere einen Kündigungsgrund darstellt und in öffentlicher Schmähung endet? Zumal klar erkennbar war, dass der Fahrer wohl nicht aus politischer Überzeugung handelte und sich nur an einem unglücklichen Scherz versuchte, für den er sich obendrein entschuldigte. Ist da nicht vielleicht auch ein bisschen Heuchelei im Spiel?

edit: Der Original-Youtube-Beitrag ist offline. Dieser Vorarlberg-Online Beitrag zeigt die Durchsage, kann aber nicht eingebettet werden.

(via Zwischenrufer)

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5
Sep
2008

Endorsement08

Thomas Knapp hat in seinem Blog eine Wahlempfehlungsaktion gestartet. Weil ich das eine gute Idee finde, möchte ich euch animieren, euch daran zu beteiligen.

Ich selbst kann mich allerdings nicht vollinhaltlich hinter eine gewisse Partei stellen, weil mir die dazu notwendige Begeisterung für die Programme der österreichischen Parteien fehlt.

Weil ich auch Nichtwählen, ungültiges Wählen und das Abstimmen für unbedeutende Kleinparteien als wenig zielführend erachte, beschränke ich mich darauf keine Wahlempfehlung abzugeben.

Eine Bitte maße ich mir aber schon an: Wählt doch nicht diese rechten Populisten, vor allem meine ich damit BZÖ und FPÖ. Weder bringen die Österreich vorwärts, noch können sie ihre unrealistischen Versprechen umsetzen. Und ihr Programm widerspricht den Menschenrechten, dem Humanismus und dem friedlichen Zusammenleben in unserem Land und schafft Probleme wo vorher keine waren (vielleicht wäre das von maschi angeregte Wahlsystem doch nicht so schlecht).

Dann bin ich mal gespannt auf die Wahlempfehlungen von anderen Bloggern!

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13
Jun
2008

Inseldenken

Nun ist leider das Szenario eingetreten, das zu befürchten war: Irland lehnte den Vertrag von Lissabon ab.

Die Gegner eines vereinten Europas treten in Irland genauso auf, wie im Rest von Europa: populistisch und mit an kilometerlangen Haaren herbeigezogenen Argumenten. Dass der Vertrag von Lissabon Irland zwingen würde, seine günstigen Steuersätze aufzugeben, stimmt ebenso wenig, wie er Österreich gezwungen hätte, Atomkraftwerke zu bauen.

Leider verstehen viele Bürger nicht, dass es in einer globalen Welt, in der Großmächte das Geschehen bestimmen, notwendig unerlässlich ist, dass sich die Mittel-, Klein- und Kleinststaaten Europas um eine gemeinsame Vertretung europäischer Interessen bemühen. Wie sollte denn ein Regierungschef mit dem Einfluss, dem Charisma und der Ehrfurchtsgebietung Alfred Gusenbauers österreichische Interessen gegenüber China oder den USA durchsetzen?

Sogar Dimitri Medwedew plant, der GUS als Staatenbund wieder stärkere Bedeutung beizumessen und den Rubel als zusätzliche Leitwährung zu bewerben. Chinas wirtschaftliche (und vielleicht später mal politische) Ambitionen sind gemeinhin bekannt, während die USA sich zumindest derzeit noch im realitätsfernen Weltpolizeitaumel befindet.

Diese Großmächte werden bei Verhandlungen natürlich ganz ungeheuer erschlottern vor dem politischen und wirtschaftlichen Einfluss von, sagen wir, Österreich, Luxemburg oder Dänemark. Will man vielleicht kein gentechnisch manipuliertes, mit Chlor gewürztes und Antibiotika gefülltes, Fleisch aus den USA essen?
Die USA würden sich aus Angst bestimmt hinter den Mammutbäumen im Yellowstone-Nationalpark verstecken, wenn ein auf dem Globus kaum zu findender Landkartenklecks wie die Niederlande Importbeschränkungen erlässt.

Hätte man für die Kinder lieber kein asbestbeladenes Spielzeug aus China und im Winter gerne Gas aus Russland um die raumkompakte Zwei-Zimmerwohnung zu heizen? Gusenbauers Verhandlungsgeschick verfügt nicht nur in Österreich ja über einen einschlägigen Ruf... das werden kalte Winter.

Nachdem Europa eine große Region mit gemeinsamen Werten, ähnlichen Mentalitäten und fast genau gleichen Problemen bildet, ist es nur allzu naheliegend, eine einflussreiche gemeinsame Vertretung zu suchen und dringende Probleme im Team anzupacken.
Leider wurde das Verständnis dafür von der Politik teilweise nicht übermittelt, teilweise wollen es die Bürger aber auch gar nicht aufnehmen... wogegen könnte man sonst noch schimpfen und zetern, gäbe es keine EU?

Dennoch kann ich mir kaum vorstellen, dass es vielen Menschen sehr recht wäre, wenn sie zum Einkaufen in Italien zuerst beim Umwechseln von Schilling nach Lire, dann beim Einkaufen, weil der Kurs nicht geläufig ist und anschließend beim Heimfahren vom Zoll beschissen werden. Genauso wie ein großer Teil der Bürger von den Freizügigkeiten wie zum Beispiel der Möglichkeit in anderen EU-Ländern zu leben und zu arbeiten sehr wohl profitiert - am Stammtisch dann aber über den "Bürokratiehaufen EU" schimpft.

Inseldenken herrscht nicht nur in Irland und es ist schade, dass in Europa Weitsichtigkeit scheinbar nur eine Sehstörung ist.

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14
Jan
2008

Radikale Hassprediger

Im Interesse der Sicherheit und des friedlichen Zusammenlebens bin ich strikt dafür, radikale Hassprediger sofort abzuschieben.
Jene Gruppen, die Demokratie, Meinungs- und Religionsfreiheit bedrohen und das friedvolle Zusammenleben in Österreich in Frage stellen, sollten unserer Gesellschaft verwiesen werden.

Das stellt uns aber vor ein Problem: Welches Land könnte Susanne Winter und HC Strache aufnehmen wollen? Usbekistan, Bangladesch und Burkina Faso wiesen auf Anfrage auf ihre Zuwanderungsbeschränkungen hin, die ein Minimum an Verständnis komplexer Sachverhalte und Lesekompetenz fordern.
Warlords aus Afghanistan bekundeten, sie würden sich der beiden Sozialfälle annehmen, da der Islam Solidarität mit geistig Schwächeren zeige (aufgrund ihrer besonderen Eignung für gewisse taktische Operationen), doch würden sie nicht wissen, was Susanne Winter mit Jungfrauen anstellen würde.

Bleiben auf der Erde nur eine stark eingeschränkte Anzahl an Orten zur fachgerechten Entsorgung des Politsondermülls - leider nimmt die NASA ihr Mondprogramm erst in einigen Jahren wieder auf und die Menschenrechte schützen auch jene, die sie eigentlich abschaffen wollen.

Immerhin dürfen sich Kommunisten und andere Gleichheitsfetischisten einer Tatsache erfreuen: Heutzutage darf sich auch schon der Bodensatz des Proletariats, bar jeglicher intellektuellen Grundlage, als Provokator versuchen und wird von den Medien wahrgenommen. Und das nicht mal nur aus Mitleid. Keine Schlagzeile à la "Geistig Verwirrte erregt mit zusammenhanglosen Sätzen Aufsehen". Keine Männer mehr mit weißen Westen. Na das ist ja immerhin auch schon was.

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