Überzeugungsarbeit
Helge schreibt in seinem Blog über das alte leidige Problem in der Überzeugungsarbeit bei Verwandten und Bekannten, die einem den schwer lastenden Amboss des Nichts-Zu-Verbergens-Killerarguments an den Kopf werfen. Aufgrund der Geradlinigkeit und der intuitiven (naiven) Richtigkeit des Arguments, weiß man im ersten Moment in der Regel nicht, was man sagen soll.
Das Video und die hinzugefügten Punkte auf helge.at liefern prinzipiell schon ganz gutes Material; dennoch möchte ich bei noch ein paar Argumente hinzufügen, die bei mir immer relativ erfolgreich waren:
Und wenn man erst einmal einen gewissen Humusboden an Daseinsberechtigung für die eigene Argumentation geschaffen hat, kann man immer noch tiefer gehende Auswirkungen und Fakten der Totalüberwachung diskutieren!
Das Video und die hinzugefügten Punkte auf helge.at liefern prinzipiell schon ganz gutes Material; dennoch möchte ich bei noch ein paar Argumente hinzufügen, die bei mir immer relativ erfolgreich waren:
- Im echten Leben bekannte Personen für Problemschilderungen wählen: Habt ihr vielleicht einen unsympathischen und offensichtlich inkompetenten Nachbarn/Bekannten, der zufällig bei der Polizei ist? Der eignet sich immer gut, um danach zu fragen, ob man es denn gern hätte, dass der aus Spaß ohne richterliche Genehmigung im Privatleben herumschnüffeln kann, um abends am Stammtisch Klatsch über die Familie zu verbreiten.
- Nicht abstrakte Diskussionen über informationelle Selbstbestimmung führen, sondern konkrete Beispiele bringen: Bezüglich Datenschutz bringe ich gern das Beispiel von facebook, wo Benutzer sehen konnten, was ihre Buddies so eingekauft haben. Die Geschichte der Verlobten, die vom Eheringkauf ihres zukünftigen Gatten über facebook statt von ihm erfuhr ist immer reichlich illustrativ und sorgt für Erstaunen auch bei den Nichts-zu-verbergern (siehe Kommentar in Groundswell-Blog)
- Blindes Vertrauen in "die Behörden" anhand von tatsächlichen Negativvorfällen untergraben: Man braucht nur mit der "Wiener Polizei" beginnen (wollt ihr, dass die willkürlich bei euch rumschnüffeln, so korrupt wie die sind), oder mit verlorenen CDs oder USB-Sticks bei diversen Behörden in Europa argumentieren.
- Extreme hypothetische Überlegungen ins Spiel bringen: Zum Beispiel kann man die Verwandten fragen, ob sie es gern hätten, wenn am schwarzen Brett der Gemeinde/des Gemeindebezirks ihr Haushaltseinkommen, die Fernsehsendungen die sie so schauen und die Zeiten zu denen sie schlafen, ausgehängt werden. Wenn sie meinen, die Überwachungsmaßnahmen wären doch nicht dazu da, kommt mit Missbrauchsfällen, wie sie von helge zitiert werden und mit allgemein anerkannten Sprüchen, wie "Wehret den Anfängen".
Und wenn man erst einmal einen gewissen Humusboden an Daseinsberechtigung für die eigene Argumentation geschaffen hat, kann man immer noch tiefer gehende Auswirkungen und Fakten der Totalüberwachung diskutieren!
bellerophon - 5. Jan, 14:51
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