3
Jun
2007

Star Trek 2 in 5 Sekunden

Die vermutlich bestmögliche Zusammenfassung von Star Trek 2 (in 5 Sekunden). Weitere Worte dazu sind unnötig:

Youtube-Video als Link

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Bedrohung des Rechtsstaates von links

Viel Kritik gab es in den letzten Tagen an den übertriebenen Sicherheitsmaßnahmen beim G8-Gipfel in Heiligendamm. Ich selbst gehöre zu den entschiedenen Gegnern von Auswüchsen polizeistaatlichem Kontrollperfektionismus, wie ihn der deutsche Bundesinnenminister Schäuble ohne Zweifel verfolgt.

Doch liest man z.B. diesen Artikel, dann wird man wohl nur mehr zustimmend nicken können und Herrn Schäuble Recht geben müssen. Den ernsthaften Verfechtern von Rechtsstaat und bürgerlichen Freiheiten, wie auch solchen Menschen, die das Konzept des "mündigen Bürgers" vertreten, wird damit sehr viel Wind aus den Segeln genommen.

Es gab viel bei diesem Gipfel, das rechtsstaatlich nicht in Ordnung, bzw. sogar bedenklich war, vor allem auch der ursprünglich geplante Ausschluss kritischer Journalisten, der als Reaktion auf frenetische Kritik aber anscheinend noch einmal nachjustiert wurde (Tagesschau-Artikel).

Allerdings muss den radikalen Pflastersteinwerfern, die ihr Demonstrationsrecht nicht ausüben, sondern missbrauchen, klar sein, dass sie selbst zur Bedrohung des Rechtsstaats maßgeblich beitragen!

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1
Jun
2007

Proloclique in Schlampenschick?

Wer seine Jugend als bedauernswerter Nerd verbracht hat, kennt sie sofort: Jene, sagen wir es diplomatisch, eher denkmüden Zeitgenossen, die sich oft auch aufgrund körperlicher Eigenschaften, in jugendlichen Gesellschaftsstrukturen als zeitweilige Alphatierchen hervortun.

Als Nerd kann man versuchen, sich ihnen anzubiedern oder sie aber definitiv ablehnen: Auf jeden Fall endet man als Sandsack, Schlagobjekt oder Quelle stetiger Belustigung für die Alphamännchen selbst und jene, die sich um sie scharen und denen beim Anbiedern größerer Erfolg beschert war.

Diese hervortretenden Zeitgenossen gibt es immer noch und sie werden der Welt vermutlich auch leider nie weichen, nur trugen sie früher zerrissene Jeans, Lederjacken, die Zigarettenkippe, für die sie gesetzlich zu jung waren hing lässig vom Mundwinkel und der 6er-Träger mit billigem Bier wurde unter den Arm geklemmt oder lässig auf dem getunten Moped abgestellt.

Nun, heute hängen immer noch Zigarettenkippen aus Mundwinkeln, die den Nippel vielleicht gerade erst verlassen haben, der 6er-Träger Bier wurde durch ungleich teurere, aber gleich gehaltvolle Säftchen, auch Alkopops genannt, ersetzt, die Jean ist zerrissen wie eh und je, aber auf den Schultern, die so gerne männlich wären, lastet keine geschmeidige Lederjacke sondern ein zumeist hässliches Etwas mit dicken weißen Lettern, die "D&G" sprechen.

Dolce & Gabbana Jacke


Ja, genau, Dolce & Gabbana, jene abgehobene italienische "Mode"marke, die sich besonders hervorgetan hat in der Kreation von so genanntem Schlampenschick. Also Mode, die man so zwar auch auf dem Flohmarkt finden würde, für die eine Schlampe von Welt aber zuerst kaum zu rechtfertigende Summen echter Währung ausgeben muss, um in ihrem illustren Umfeld genug Einheiten der wichtigeren Währung Prestige zu besitzen.

So weit so gut, Frauen, Mode, ein Kapitel über das viel zu viel gesagt wird und auch gesagt werden könnte.

Warum aber plötzlich jene Begeisterung maskuliner Testosteronbomben im ungünstigsten Lebensabschnitt mit schlecht kaschierten Auswüchsen eben dieses Hormoncocktails (auch Pickel genannt) für die Stoffe, in die sich sonst nur Vertreterinnen des anderen Geschlechts, wenn auch solche auf Augenhöhe, wickeln? Universeller Ausbruch unaufhaltsamer Metrosexualität? Vielleicht. Gewollte Rebellion gegen die aufoktroyierten sexuellen Rollenbilder? Unwahrscheinlich.
Mangel an Alternativen mit verstärktem Prestigedruck? Vermutlich.

Durch was sollten jugendliche Aufständler ihre Aversion gegen das Establishment noch zum Ausdruck bringen, 50 Jahre nachdem James Dean als Vorzeigeproll schon mit Kippen im Unzuchtmund über Kippen in den Meeresschlund gerast ist, 15 Jahre nachdem in Großbritannien Komabesäufnisse schon wieder mehr zu gestern als zu morgen gehören. 30 Jahre nach den Hippies, 20 Jahre nach der stilisierten Zerstörung von geliebten Klamotten (i.e. Jeans mit Löchern), 10 Jahre nach der Demokratisierung des Kleidungskaufs durch große Discountketten.

Alles ist so unerträglich normal geworden, die Sichtweisen so unerklärbar liberal, dass man als Prolo schon wieder Schlampe sein muss, um noch irgendwie einen Funken Aufmerksamkeit zu erhaschen, die gerade so dringend benötigte Selbstaufwertung durch Ausgrenzung zu erlangen, das Geltungsbedürfnis ein wenig zu stillen.

Und wer in den angeblich demokratischen Hallen der Konsumtempel großer Modediscounter wagt, sich (als Mann! alleine!) mit Heerscharen schnäppchenjagender WochenendeinkäuferInnen um den letzten Fetzen Baumwolle zu prügeln, der wird zwei Dinge festellen:
  • Die Männerabteilung ist die Rache der auf diesem Gebiet machtbesitzenden Kaste (hier: Frau) für 2000 Jahre der dokumentierten Unterdrückung. Mittel der Demütigung finden sich angefangen bei der schieren Größe der Einkaufsfläche, bis zur Durchsetzung des gesamten Bereichs mit einer weiblich dominierten Käuferschaft selbst im so genannten Männerbereich. Zusammengepfercht auf wenige Quadratmeter dezidierten Bereichs setzen jene männlichen Persönlichkeiten, die nicht in weiblicher Begleitung sind, vorsichtigste Schritte und verstohlenste Blicke nach allen Seite ab, bedachtsam keine Grenzen zu übertreten, seien es räumliche oder sittliche. Hier wird klar: Die Bestrafung der Frau, dafür, dass man noch Single ist oder zu wenig nett zu seiner Freundin, damit sie mitkommt, erfolgt an diesem Ort zu dieser Zeit.
  • Der Erhalt des generischen Maskulinindividuums ist auch an dieser Stelle bedroht. Das folgende Bild spricht mehr als 1000 Worte: T-Shirts waren eindeutig schon mal männlicher.

Pink T-Shirt by H&M

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14
Mai
2007

7 Jahre und kein bisschen weise?

Mittlerweile sind seit dem Platzen der dotcom-Blase sieben Jahre ins Land gezogen - man erinnere sich an die zahlreichen Glücksritter, die sich während des dotcom-Booms spekulativ Wohlstand verschafften und in den meisten Fällen auch wieder schnell verloren.

Den meisten Investmentfonds musste klar sein, dass die gelisteten Unternehmen in Relation zur Bedeutung ihrer Produkte überbewertet waren; dennoch hatte die gesamte Entwicklung rund um die allzu enthusiastisch wahrgenommene New Economy eine unaufhaltsame Eigendynamik entwickelt. Rückblickend betrachtet kann man sich fragen, ob der Hype nicht ersichtlich war... konnte man denn nicht sehen, dass die gepushten Unternehmen nicht die Leistungen erbrachten, die ihrer Bewertung entsprachen?

Graph of the dotcom-bubble from wikipedia

Graph der Börsenentwicklung von NASDAQ-Unternehmen

Doch seien wir nicht allzu voreilig in der abschätzigen Beurteilung der Vergangenheit: Werfen wir einen Blick auf die derzeitige Situation rund um die unscharfen Wolkenbegriffe "Web 2.0" und "Social Networking", die zahlreichen Dienste mit ihrem Qualitätssiegel namens "Beta", ihren pastellgefärbten vollrunden Formen, den bunten Versprechungen eines kollaborativen Netzes, gewoben durch die Benutzerbasis, im Bewusstsein der absoluten Informationsvernetzung durch XML-Feeds und der abenteuerlichen Atmosphäre eines neuen, spannenden Webs.

Die AJAX-Tomaten sprießen derzeit dutzendweise aus und rund um Gewächshäuser wie Google, eigen ist ihnen dabei neben den absonderlichen Namen (wie Flickr oder Joost) die Kostenlosigkeit bzw. Werbefinanzierung. Einige üben sich auch als Datenaggregatoren und veräußern, wie im Falle StudiVZ geschehen, die persönlichen Informationen ihrer Kunden.
Die Anfangsinvestionen werden häufig von spezialisierten Investoren gedeckt. Die Frage ist, inwiefern dieses Modell langfristig kostendeckend arbeiten können wird. Nur wenige Menschen werden bereit sein, für nutzergenerierte Inhalte und Services, die sie lange Zeit kostenlos beziehen konnten zu bezahlen und es ist nur mehr eine Frage geringer Zeit, bis sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass Werbung allein nicht zu den erhofften Einnahmen führt.

In einem heise online Artikel wurde unlängst angeführt, dass weniger als 2 von 1000 Anwendern noch auf Werbebanner klicken; die wohl einen großen Teil des Web 2.0 tragende technische Elite installiert ohnehin Software wie AdBlock und ignoriert Werbung damit geflissentlich. Googles AdWords dürften auch nicht die erhoffte Aufmerksamkeit erregen, sobald die selektive Wahrnehmung einsetzt - und was mit gekauften Nutzerdaten machen, wenn die Nutzer selbst zunehmend indifferent gegenüber feilgeboteten Waren und Dienstleistung werden?

Wie in dem heise-Artikel geschrieben, dürften sich damit viele Webportale ein neues Geschäftsmodell überlegen müssen - sofern dieses auf Bezahlung basiert - und irgendwo in der Verwertungskette muss im Endeffekt ja Geld umgesetzt werden - dürften viele der nun enthusiastisch mit Investorenhilfe und Finanzspritzen gestarteten Web 2.0-Dienste nicht mehr überlebensfähig sein.

Vermutlich werden wir eine abgeschwächte Form der dotcom-Blase erleben. Abgeschwächt darum, weil die Web 2.0 Unternehmen großteils nicht börsenorientiert agieren und meist auch mit einer sehr geringen Anzahl an Mitarbeitern auskommt.en
Tatsache ist aber, dass nach dem Kater die besten Unternehmen und Ideen übrig bleiben werden, wie es auch schon bei der dotcom-Blase der Fall war. Und das ist für den Endanwender eigentlich positiv: Denn einige Projekte des Web 2.0 sind ja tatsächlich wohl überlegt und fortschrittlich.

Ob es dann allerdings noch virtuelle Botschaften in Second-Life geben wird, ist eine andere Frage...

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5
Mai
2007

Rechtstaat und zivile Verantwortung

Nun schon wieder einige Tage zurück liegt die Ankündigung des österreichischen Innenministers, eine permanente Sexualstraftäterdatei zu errichten, in überschwänglichem Enthusiasmus von der nach Sicherheit dürstenden Bevölkerung begrüßt; schließlich ist klar, dass man diese kriminellen Asylwerber sofort abschieben muss, notorisch kleinkriminelle Jugendliche wie Erwachsene bestraft gehören und Sexualstraftäter eben kastriert, oder als Übergangslösung, wie von einer parlamentarischen orangen Randgruppe gefordert, "nur" lebenslang mit Unannehmlichkeiten bestraft werden sollten!

Im Gegensatz zu meiner gewöhnlich durchaus sarkastischen Ader übe ich mich hier nicht einmal in Übertreibung; erstere Forderung stammt von Platter selbst, die zweite Idee ausgerechnet von der "linken" französischen Präsidentschaftskandidatin Ségolene Royal und der dritte Punkt ist bei dem derzeitigen gesellschaftlichen Stimmungsbild nur mehr eine Frage der Zeit.

Die psychischen Auswirkungen von Sexualstraftaten auf die Opfer sind natürlich furchtbar, das ist unbestritten. Dennoch muss man sich die Frage stellen, ob die totale gesellschaftliche Ausgrenzung von Tätern und die Einführung immer härterer Strafen ohne gleichzeitige Verbesserung und Intensivierung der Therapieformen wirklich effektiv in der Prävention ist.
Gleichzeitig muss man sich fragen, worauf die errichtete Sexualstraftäterdatei im Endeffekt hinzielt. Normalerweise gilt in Österreich das rechtsstaatliche Prinzip der Tilgung von Vorstrafen nach einer gewissen Zeit, welches für die Sexualstraftäterdatei außer Kraft gesetzt werden soll.
Um weitere Einstellungen von solchen Tätern in problematischen Berufen zu verhindern, also damit z.B. Pädophile nicht als Kindergärtner arbeiten können, so die Argumentation. So weit, so schlüssig.

Die Frage ist, was mit dieser Datei in einigen Jahren passieren wird; wenn der Zeitgeist vermutlich noch stärkere Schlagseite zum politisch Rechten erhalten hat: Werden die Informationen über Sexualstraftäter dann irgendwann "im Sicherheitsinteresse der Bevölkerung" im Internet oder auf eine andere Weise publik gemacht? Provokativ stelle ich dies auf eine Stufe mit der Frage: Wird irgendwann jeder Exhibitionist von einem wütenden Lynchmob zwangskastriert?

Auswüchse derartiger Politik finden sich unter anderem in den USA, wie z.B. in der gerade im Kino laufenden zynischen Vorstadt-Satire "Litte-Children" sehr treffend geschildert.

Derzeit ist diese Sexualstraftäterdatei nur für die Exekutive einsehbar und wohl rechtsstaatlich noch zu vertreten. Dennoch sollte der mündige Bürger gegenüber den derzeitigen sicherheitspolitischen Entwicklungen wachsam bleiben, nicht nur in dem angesprochenen Beispiel, sondern auch bezüglich Auswüchsen wie "Bundes-Trojanern", Vorratsdatenspeicherung und flächendeckenden Videoüberwachungen.

Wir genießen derzeit noch einen funktionierenden Rechtsstaat; seine Beibehaltung erfordert aber, dass wir alle unsere bürgerlichen Freiheiten dazu benutzen, mit gesunder Kritik seine Aufrechterhaltung einzufordern. Wir sollten nicht stumm und gehorsam dem mittlerweile etwas faschistoiden Zeitgeist folgen und damit alle unsere Freiheiten unter der erdrückenden Maxime der (ohnehin unmöglichen) totalen Sicherheit untergraben.

Denn schließlich wird Benjamin Franklin zugeschrieben, schon vor 250 Jahren gesagt zu haben:

"Those who would give up essential liberty to purchase a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety."

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