29
Okt
2008

"Diese Nation hat keinen Respekt und keine Anerkennung verdient"

Ziemlich harte Worte. Gleich einer ganzen Nation Respekt und Anerkennung abzusprechen ist als Kritik nicht gerade leicht wegzustecken.

Ich glaube, als Einwohner einer Nation, der jeglicher Respekt und Anerkennung abgesprochen wurde, darf man sich durchaus betroffen, wenn nicht verletzt fühlen.

Es ist die Frage, ob es sehr konstruktiv ist, Kritik in solcher Form zu üben; es existieren immer Dinge, die einen an anderen Nationen stören, klares Fehlverhalten auch, offensichtlich unangebrachtes Benehmen, latente Aggressivität.

Man sollte dennoch nie so weit gehen, Ländern deswegen jeglichen Respekt und Anerkennung abzusprechen. Da durch solche von Aggressivität geprägten Phrasen nur Gegenreflexe provoziert werden und konstruktive Gesprächsbasis zerstört wird.

Und das ist sehr traurig. Ganz egal, wer hier Subjekt und wer Objekt der Kritik ist.

Aber vermutlich will der Artikel von Yedioth Aharonot sowieso nur polemisieren und hetzen aufwiegeln; zumindest deutet die nicht belegte Behauptung, die Juden würden Österreich sowieso nicht interessieren, stark in diese Richtung.

Yedioth Aharonot über Österreich

Mit solchen Attacken gelingt es doch höchstens die Bürger in unserem tatsächlich etwas vom moralisch richtigen Weg abgekommenen Land weiter zu radikalisieren.

Dabei wird der Autor auf seiner Profilseite folgendermaßen beschrieben:
Eldad Beck gilt als eher gemässigt, unqualifizierte pauschale Angriffe auf Israel erstaunen ihn.
Unqualifizierte pauschale Angriffe auf Österreich erstaunen mich auch.

Trackback URL:
https://keinspass.twoday.net/stories/5287080/modTrackback

thumbsucker - 29. Okt, 21:58

Zitat: "Die fette und satte österreichische Nation, die sich am Raub und der Ermordung von Juden bereichert hat,hat schamlos alles getan, um den Opfern sogar die späte Gerechtigkeit vorzuenthalten"

Sollte man eigentlich nicht kommentieren, zeigt doch, in welche Richtung dieser Artikel von Yedioth Aharonot geht.
Einerseits Haider anprangern, andererseits eine ganze Nation pauschal aburteilen - zeugt nicht unbedingt von Objektivität.

bellerophon - 29. Okt, 23:20

Ja, denn genau das Pauschale ist es, was mich neben dem Ton am meisten daran stört. Immerhin ist Yedioth Aharonot die auflagenstärkste Zeitung Israels und damit wohl so "objektiv" wie hierzulande Krone oder Österreich - aber unangenehm ist es trotzdem, so etwas zu lesen.
maschi - 30. Okt, 10:58

ich kann die emotionen dieses herrn respektieren ohne ihm intellektuell zustimmen zu müssen, denn - es sind emotionen. und sie beruhen nicht auf schizophrenie, sondern sind - als emotionen - für mich sehr nachvollziehbar.

bellerophon - 30. Okt, 12:00

Die Frage ist, ob eine auflagenstarke Zeitung das richtige Medium für Emotionen ist. Wird in solchen Formaten zuviel Emotion transportiert, dann endet das schnell in Massenbeeinflussung.
Für einen Leserbrief wäre es noch okay, aber da es redaktionell ist, weißt es doch einen gewissen Kampagnencharakter auf.
maschi - 30. Okt, 14:39

geb ich dir recht.
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